Entstehung der Sammelkiste - Teil 1: Von der Idee zum ersten Modell

schlaubatz Sammelkiste - die ersten Modelle

Antje, wie bist du eigentlich auf die Idee zur schlaubatz Sammelkiste gekommen? Das werde ich immer mal wieder gefragt. Und ganz ehrlich: Die Idee entstand recht fix – doch was danach kam, war spannend, frustrierend, lustig und erfüllend. Ich habe viel gelernt: über Arten von Wellpappe, über Druckprozesse, über Klebstoffe, über Falttechniken, übers Fotografieren und Freistellen, über InDesign und Photoshop, über Pflanzen, Steine und Tiere. Komm, ich erzähl es dir! 

 

"mami, ich kann nicht mehr. du musst mich tragen."

Es war im Jahr 2013. Meine Tochter war ein kleiner Steppke und hielt auf unseren Spaziergängen noch nicht lange durch. "Mami, ich kann nicht mehr, du musst mich tragen." Ob es nun die kurzen Beine oder die Langeweile war – wer weiß das schon. Ich machte mich auf die Suche nach etwas, was sie unterwegs faszinieren und das "langweilige Erwachsenenspazierengehen" vergessen lassen würde. Im Internet stieß ich auf das Waldbingo: Auf einen leeren Eierkarton klebt man Bilder von Dingen, die die Kinder unterwegs suchen sollen – ein Blatt, eine Eichel, einen Stein, Moos, eine Feder. Ich fügte noch ein Überraschungsei hinzu – zur großen Freude meiner Lütten, was die Spannung natürlich bis zum Schluss hielt. Sie liebte dieses Suchspiel vom ersten Moment an. 

 

Fazit: Suchen und Finden – das fasziniert Kinder. Denken wir nur an das Versteckspielen, die Ostereiersuche oder eben eine Schatzsuche im Wald

 

Doch der Eierkarton hatte seine Tücken

  • Sie konnte ihn nicht ordentlich tragen, weil er keinen Griff hatte. 
  • Sie konnte von außen nicht sehen, welche Dinge noch fehlten.
  • Beim Öffnen fiel oft alles heraus. 
  • Da die Bilder aufgeklebt waren, konnte ich sie nicht austauschen. Die Abwechslung fehlte. 

Was nun? Die Idee war super, doch die Umsetzung verbesserungsbedürftig. 

mama macht's selbst

Zu der Zeit habe ich an der Hochschule Wismar in der Fakultät Gestaltung gearbeitet, war in Kontakt mit Kommunikationsdesignern, Architekten, Innenarchitekten und auch Produktdesignern: Also genau im richtigen Umfeld, um selbst ein Produkt zu entwickeln. Ich setzte mich mit Heidi, einer Produktdesignerin, zusammen und erzählte ihr vom Waldbingo, dem Eierkarton und meiner Idee.

 

Ich wollte eine Sammelkiste entwickeln:

  • mit einem Griff, damit sie gut zu tragen ist
  • mit einem Deckel, der sich leicht öffnen lässt, damit nichts herausfällt
  • mit austauschbaren Kärtchen für mehr Abwechslung
  • mit Kärtchen, die von außen sichtbar sind, damit man weiß, was man suchen muss
  • mit der Möglichkeit, von außen in die Kiste zu schauen, damit man weiß, was man schon gesammelt hat.

Heidi hatte Lust auf diese Idee und machte sich ans Werk. Das erste Modell war aus Pappe gefertigt. Die Deckelhälften ließen sich auseinanderklappen und formten im geschlossenen Zustand einen Griff. Oben am Deckel war eine Einsteckleiste mit Taschen, in die man die Kärtchen mit den Suchobjekten stecken konnte. So ganz waren wir von der Einsteckleiste allerdings nicht überzeugt, zumal sie den Blick in die Sammelkiste hinein versperrte. 

Das zweite Modell fertigte Heidi versuchsweise aus Holz. Eine stabile Variante, allerdings auch etwas schwerer und in der Herstellung aufwändiger. Dafür konnten wir durch die Löcher im Deckel ins Innere schauen, um zu sehen, was schon gesammelt wurde. Ich bastelte ein paar Suchkärtchen und dann ging es zum ersten Feldversuch. 

der erste feldversuch

Zwei Testpersonen hatte ich gleich zur Hand: meine Lütte und ihre Freundin. Sie machten sich mit den Sammelkisten auf die Suche nach Zweigen, Gänseblümchen, Schneckenhäusern, Borke – und hatten ihren Spaß dabei. Ein Kärtchen war etwas schwieriger: Sie sollten einen Apfel finden – mitten im Wald. Ganz klar – Mama hatte sie versteckt: in einer Astgabel und hinter einem Baumstumpf. Die Äpfel sind nicht in die Sammelkiste gewandert, sondern direkt in den Mund. 

 

Wir waren noch mehrere Male unterwegs und es stellte sich heraus

  • Die Holzkiste wird auf Dauer zu schwer. 
  • Die Pappkiste ist vom Material her zu dünn: Nach kurzer Zeit war der Griff kaputt und musste mit Heftpflaster repariert werden. 
  • Die Version mit Löchern im Deckel und Kärtchen in den Fächer funktioniert besser als die Version mit der Einsteckleiste.

Heidi und ich haben weiter getüftelt und ausprobiert, bis wir soweit waren, einen Hersteller zu suchen

 

Welche Hürden ich zu überwinden hatte, welche Veränderungen es noch gab und wie der erste Testversuch mit einer ganzen Schulklasse gelaufen ist – das verrate ich dir in meinem nächsten Blog-Artikel.


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