Um die Ohren gehauen – die Tricks der Berberitze

Einige Pflanzen nutzen faszinierende Tricks, um Bestäuberinsekten anzulocken oder um sie mit ihrem Pollen zu bepudern. Eine dieser Trickreichen ist die Gewöhnlich Berberitze. Sie wird auch Sauerdorn oder Essigbeere genannt und ist unter anderem in Wohngebieten häufig anzutreffen, wo sie als Hecke gepflanzt wird. Sie ist ein sommergrüner Strauch, der bis zu 3 Meter hoch wachsen kann.

Doch Vorsicht: Die Berberitze ist "bewaffnet". Mehr als einmal habe ich mich schon an ihren Dornen geratscht. Außerdem sind alle Teile – außer den roten, vitaminreichen Beeren – giftig. 

 

Was macht sie nun spannend für dich und deine Kinder? 

Es sind die Blüten, die zwischen Mai und Juni erscheinen. Fast unscheinbar gelblich blühen sie und hängen wie kleine Glocken am Zweig. Es lohnt sich, einen genaueren Blick auf sie zu werfen. Denn: Statt die Staubblätter mit dem Pollen den Insekten gut sichtbar entgegenzustrecken, liegen sie eng an den Blütenblättern an – fast schon ein wenig versteckt. Im unteren Bereich sind die Staubfäden druckempfindlich. Nähert sich nun ein Insekt und krabbelt in die Blüte hinein, wird durch den Druck, den das Insekt auf die Staubfäden ausübt, ein Klappmechanismus ausgelöst. Mit einer Geschwindigkeit von 1/10 Sekunde bewegen sich die Staubblätter aus ihrem "Versteck" an den Blütenblättern in die Blütenmitte und damit direkt auf das Insekt zu. Die Berberitze haut den Insekten ihren Pollen quasi um die Ohren. Bepudert fliegen diese zur nächsten Blüte und geben ihren Pollen dort wieder ab. 

 

Probiere es aus: Reizt die Berberitze und schaut euch den Klappmechanismus an!

Imitiere mit deinen Kindern einmal ein Insekt auf Nahrungssuche. Nimm dir dazu einen Grashalm und piekse auf den Blütenboden der Berberitzenblüte. Dort sind die Staubfäden am druckempfindlichsten. Beobachte, wie sich die Staubblätter schlagartig nach innen bewegen und der Grashalm "in der Falle sitzt". Viel Spaß beim Ausprobieren!

 

Im Video kannst du dir das Experiment anschauen:


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